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Ein Herzinfarkt ist lebensbedrohend

Nicht immer geht es Betroffenen, die einen Herzinfarkt erleiden, sofort dramatisch schlecht. Gerade Frauen oder Diabetes-Patienten berichten nur von geringen Beschwerden, z. B. Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen oder Atemnot. Bei Patientinnen fehlen auch oft die typischen Symptome, wie Schmerzen im Brustkorb. Bei Diabetikern zeigt sich ein anderes Problem. Hier kann ein sog. „stiller Herzinfarkt“ entweder gar keine Symptome verursachen oder untypische, wie häufig auftretende Müdigkeit, Unwohlsein, Lustlosigkeit oder einfach ein allgemeines Schwächegefühl. Deshalb bleiben stumme Infarkte meist unbemerkt, obwohl sie schwere Folgeschäden am Herzen zurücklassen.

Typische Anzeichen für einen Herzinfarkt:

  • Starke Schmerzen hinter dem Brustbein, die länger als 5 Minuten anhalten
  • Schmerzen, die von der Brust in andere Körperteile ausstrahlen, z. B. in den linken Arm (vor allem bei Männern) oder beide Arme, in den Hals, Kiefer, Bauch, Nacken oder Schulterblättern
  • Engegefühl in der Brust (Angina pectoris)
  • Heftiger Druck auf den Brustkorb
  • Blasses Gesicht, kalter Schweiß bricht aus
  • Atemnot
  • Unruhe
  • Erbrechen, Übelkeit
  • Schwindel, evtl. Bewusstlosigkeit


Rufen Sie bei diesen Anzeichen sofort ärztliche Hilfe unter der Notrufnummer 112!

Herzinfarkt

Auf dieser Seite finden Sie viele Informationen, die Ihnen einen ersten Überblick zum Thema Herzinfarkt (auch Herzmuskelinfarkt (HI) oder Myokardinfarkt (MI)) geben. Ein Herzinfarkt bedeutet immer Lebensgefahr! Zögern Sie im Zweifel nicht den Notruf 112 zu wählen und den Krankenwagen zu rufen.

Wie erkennt man einen Herzinfarkt (Symptome)?

Typisch für einen Herzinfarkt sind Gefühle eines Drucks, der Beklemmung oder Schmerzen im Brustbereich des Körpers. Häufig strahlen diese in den linken Arm aus. Seltener sind der rechte oder beide Arme betroffen. Auch Beschwerden im Hals, Kiefer oder im oberen Bereich des Bauches können hinzukommen. Weitere Symptome sind Angstgefühl, Schweißausbruch, Übelkeit, Erbrechen, Luftnot, Schmerzen im Bauch oder Rücken oder Herzrhythmusstörungen. Bei manchen Betroffenen fehlen aber alle diese Symptome, weil sie einen sog. „stummen Herzinfarkt“ erleiden. Dieser tritt gehäuft auf bei Frauen, Diabetikern, Patienten über 75 Jahren oder mit Erkrankungen der Nieren, sowie Demenzkranken. [1]

 

 

Was versteht man unter einem Herzinfarkt?

Das Herz wird über die sog. Herzkranzgefäße mit allen Stoffen versorgt, die es benötigt, um zu funktionieren. Bei einem Herzinfarkt verschließen sich plötzlich eines oder mehrere dieser Gefäße vollständig. Dadurch wird der Herzmuskel schlagartig nicht mehr mit Sauerstoff versorgt und ein Teil des Gewebes stirbt ab. Je länger die Blutbahn verschlossen bleibt, desto größer wird der Schaden. Oft kann das Herz dann nicht mehr pumpen. Ein Herzinfarkt bedeutet immer Lebensgefahr. [2] Gründe für diesen Verschluss gibt es mehrere. In der Medizin wird bei Herzinfarkten zwischen 2 Varianten [1] unterschieden:

Myokardinfarkt Typ 1: Bestimmte Bestandteile des Blutes lagern sich an den Blutgefäßen des Herzens ab und es entstehen sog. Plaques, die sich vergrößern und zum endgültigen Verschluss derselben führen. Der betroffene Teil des Herzens kann nicht mehr mit Sauerstoff und anderen Nährstoffen versorgt werden. Er stirbt ab, wenn das Gefäß nicht möglichst schnell wieder durchgängig gemacht wird.

Myokardinfarkt Typ 2: Auch ohne Plaquebildung kann es zum Absterben von Teilen des Herzens kommen. Ursachen hierfür sind meistens Erkrankungen, wie Rhythmusstörungen, hoher oder niedriger Blutdruck, Infektionen oder große Operationen.

Kann man einen Herzinfarkt überleben?

Viele Menschen überleben heute einen Herzinfarkt. Besonders wichtig ist, dass die Betroffenen schnell in eine Klinik eingeliefert werden. Dabei zählt jede Minute, denn ein Herzinfarkt bedeutet immer Lebensgefahr! [3]

¾ aller Todesfälle führen Experten darauf zurück, dass die Betroffenen ihre Schmerzen in der Brust verharmlost und nicht rechtzeitig den Notruf gewählt haben. [2] Deshalb zögern Sie nicht, auch bei vermeintlich geringen Beschwerden, einen Arzt aufzusuchen. Nur dieser kann beurteilen, ob es sich um einen Notfall handelt oder nicht.

Wird in der Klinik ein Verschluss eines Gefäßes festgestellt, muss dieses so schnell wie möglich wieder geöffnet werden. Das sollte innerhalb der ersten 1 ½ Stunden gemacht werden. Dann kann sich das Muskelgewebe weitgehend wieder erholen. Doch die Zeit rennt. Mit jeder abgelaufenen Minute wird die Gefahr größer, dass der Betroffene bleibende Schäden zurückbehält oder im schlimmsten Fall stirbt. [2]

Nachdem die Ärzte den Patienten untersucht haben, errechnen sie anhand vieler klinischer Daten eine erste Prognose anhand sog. Risiko-Scores, zum Beispiel dem GRACE-Score. [1] Dazu werden unter anderem die Ergebnisse von Blutuntersuchungen oder Messung der Herzfrequenz herangezogen. [4]

Das führt dazu, dass die Frage, ob man einen Herzinfarkt überleben kann, nur individuell zu beantworten ist. Menschen mit einer guten Prognose haben bessere Chancen einen Herzinfarkt zu überleben als solche mit einer schlechten Prognose.

Wie lange halten die Schmerzen bei einem Herzinfarkt an?

Auch auf diese Frage gibt es nur individuelle Antworten. Denn das hängt von der Schwere des Herzinfarktes ab. Grundsätzlich sollte man mit Schmerzen in der Brust oder im Oberkörper nie abwarten, sondern schnellstmöglich einen Arzt oder eine Klinik aufsuchen. [5]

 

Zögern Sie Ihren Besuch am besten nicht mit folgenden oder ähnlichen Begründungen hinaus: [5]

Ich bin zu jung. Sind Sie nicht, auch 20-Jährige können einen Herzinfarkt erleiden.
Vorher fühlte ich mich topfit. Ein Herzinfarkt ist manchmal das erste Anzeichen einer Herzerkrankung, ohne dass sich vorher andere Symptome gezeigt haben.
Ich habe eine Familie, um die ich mich kümmern muss. Das ist ein weiterer sehr guter Grund, schnell ins Krankenhaus zu gehen.
Ich möchte niemanden belästigen. Mit fortgeschrittenen Herzproblemen wären Sie eine größere Belastung.

 

Aufschluss über typische und untypische Zeichen für einen Herzinfarkt gibt folgende Tabelle: [5]

Wahrscheinlicher für einen Herzinfarkt Weniger wahrscheinlich für einen Herzinfarkt
Schmerzen, Druck, Enge oder Brennen in der Brust Scharfer oder messerartiger Schmerz, der durch Atmen oder Husten ausgelöst wird
Allmähliches Auftreten des Schmerzes im Laufe einiger Minuten Plötzlich auftretende, stechende Schmerzen, die nur wenige Sekunden andauern
Schmerzen in einem diffusen Bereich, einschließlich eines konstanten Schmerzes in der Mitte der Brust Schmerzen, die eindeutig auf der einen oder anderen Seite des Körpers auftreten
Schmerzen, die in den linken Arm, den Hals, den Kiefer oder den Rücken ausstrahlen Schmerzen, die auf eine kleine Stelle lokalisiert sind
Schmerzen oder Druck, die von anderen Anzeichen begleitet werden, wie z. B. Atemnot, kalter Schweiß oder plötzliche Übelkeit Schmerzen, die über viele Stunden oder Tage ohne andere Symptome anhalten
Schmerzen oder Druck, die während oder nach körperlicher Anstrengung, emotionalem Stress oder im Ruhezustand (instabile Angina pectoris) auftreten Schmerzen, die durch Druck auf den Brustkorb oder durch Körperbewegungen auftreten und bei Entlastung wieder verschwinden

 

Wie wird ein Herzinfarkt behandelt?

Die Behandlung eines Herzinfarkts ist immer individuell und kann sehr komplex sein. Deshalb ist es wichtig, dass Sie sich immer eng mit Ihrem Arzt abstimmen. Die nachfolgenden Informationen können Ihnen aber helfen, einen Überblick über die gängigsten Therapien zu bekommen. Das macht es leichter mit Ärzten oder anderen Heilberuflern zu sprechen und sich auszutauschen.

Die Art des Herzinfarkts (auch Myokardinfarkt oder MI genannt) bestimmt die Behandlungen, die ein medizinisches Team empfehlen wird.

Ein vollständiger Verschluss einer Koronararterie bedeutet, dass es sich um einen „STEMI“-Herzinfarkt oder einen ST-Hebungsinfarkt handelt. Ein teilweiser Verschluss nennt sich „NSTEMI“-Herzinfarkt oder ein Nicht-ST-Elevation-Myokardinfarkt. Die Arten der Behandlung ähneln sich in einigen Teilen, aber können auch sehr unterschiedlich sein. Ziel der Therapien ist es, dass das gestaute Blut wieder frei fließen kann.

 

Hier finden Sie eine Liste vieler gängiger chirurgischer Herzinfarktbehandlungen:

  • Angioplastie: Ein spezieller medizinischer Schlauch mit einem daran befestigten, entleerten Ballon wird bis zu der Engstelle in den Herzkranzgefäßen geschoben. Durch das Aufpumpen des Ballons soll die Engstelle beseitigt und die Plaques an die Gefäßwand gedrückt werden.
  • Atherektomie: Ein Verfahren ähnlich wie die Angioplastie, außer dass der Katheter an seiner Spitze einen rotierenden Shaver hat, der Plaque aus der Arterie schneidet.
  • Bypass-Operation: Blockierte Gefäße werden wieder mit Blut versorgt, indem eine neue Ader eingesetzt wird, um die blockierte Stelle zu umgehen. Häufig werden dazu Gefäße aus anderen Stellen des Körpers entnommen, z.B. aus den Armen oder Beinen.
  • Herztransplantation: Ein krankes Herz wird ersetzt durch ein gespendetes, gesundes, menschliches Herz.
  • Kardiomyoplastie: Ein experimentelles Verfahren, bei dem Skelettmuskeln aus dem Rücken oder Bauch eines Patienten entnommen werden, um die Funktion des Herzens zu unterstützen.
  • Künstliche Herzklappenoperation: Ersetzt eine beschädigte oder kranke Herzklappe durch eine funktionierende.
  • Laser-Angioplastie: Ähnlich wie die Angioplastie, nur dass der Katheter eine Laserspitze hat, die die blockierte Arterie öffnet.
  • Minimalinvasive Herzchirurgie: Spezialisierte Zentren können Operationen für einen Bypass oder neue Herzklappen sehr schonend und durch möglichst kleine Öffnungen im Körper durchführen. Die Methode zielt zum einen darauf ab, die vollständige Eröffnung des Brustkorbes zu vermeiden. Zum anderen soll auf eine Herz-Lungenmaschine möglichst verzichtet werden.
  • Radiofrequenz-Ablation (RFA): Ein Katheter mit einer Elektrode an der Spitze wird durch die Venen zum Herzmuskel geführt, um sorgfältig ausgewählte Herzmuskelzellen in einem sehr kleinen Bereich zu zerstören.
  • Stent-Verfahren: Ein Stent ist ein kleines Rohr aus Drahtgeflecht, das bei einer Angioplastie zur Öffnung einer Arterie eingesetzt wird.
  • Transmyokardiale Revaskularisation (TMR): Ein Laser wird verwendet, um Löcher an bestimmten Stellen des Herzens zu platzieren, um den Durchfluss des Blutes wieder zu ermöglichen.

 

Die Behandlung eines Herzinfarkts umfasst eine Vielzahl von Medikamenten. Die folgende Liste gibt einen schnellen Überblick über die gängigen Präparate. Ihr Arzt wird Ihnen die beste Kombination von Herzinfarkt-Medikamenten für Ihre Situation empfehlen.

  • Angiotensin-konvertierende Enzyme (ACE): Erweitern die Blutgefäße und verringern den Widerstand, indem sie den Angiotensin-II-Spiegel senken. Lassen das Blut leichter fließen und machen die Arbeit des Herzens leichter und effizienter.
  • Angiotensin-II-Rezeptorblocker: senken den Blutdruck und schützen die Gefäße
  • Angiotensin-Rezeptor-Neprilysin-Hemmer: Eine Wirkstoffkombination, die die Blutgefäße erweitert, somit einen Anstieg des Blutdrucks verhindert und das Herz entlastet. Sie wird oft eingesetzt, wenn ACE-Hemmer und Betablocker nicht die gewünschte Wirkung zeigen.
  • Antikoagulanzien: hemmen die Blutgerinnung.
  • Betablocker: Auch Beta-Rezeptorenblocker senken die Ruheherzfrequenz und den Blutdruck.
  • Cholesterin-senkende Medikamente: Cholesterin gehört zu den Fetten und kommt natürlicherweise in unserem Körper vor. Bei schlechten Cholesterinwerten lagert sich dieses in den Gefäßen ab. In der Therapie kann es deshalb notwendig sein, die Cholesterinwerte zu senken.
  • Digitalis-Präparat: Es soll helfen, die Schlagkraft des Herzens zu steigern und die Frequenz des Herzens zu senken, um so das Herz im Ganzen zu entlasten.
  • Diuretika: Fördern die Ausscheidung des Harns (Diurese) und sollen helfen, überschüssiges Wasser aus dem Körper zu entfernen, um das Herz zu entlasten.
  • Duale Thrombozytenaggregationshemmer-Therapie (DAPT): Einige Patienten werden mit zwei Arten von Thrombozytenaggregationshemmern gleichzeitig behandelt, um die Blutgerinnung herabzusetzen. Dies wird als duale Thrombozytenaggregationshemmung bezeichnet. Zum Beispiel, wenn Stents in die Koronararterien eingesetzt wurden oder eine Koronararterien-Bypass-Operation durchgeführt wurde.
  • Kalziumkanalblocker: Sie senken ebenso den Blutdruck, in dem sie das Eindringen von Kalzium in die Muskelzellen blockieren.
  • Kombinierte Alpha- und Betablocker: Auch diese dienen zur Senkung des Blutdrucks und werden meistens dann eingesetzt, wenn andere Medikamente, den Druck auf die Gefäße nicht ausreichend gemildert haben.
  • Thrombozytenaggregationshemmer: Verhindern die Bildung von Blutgerinnseln, in dem sie das Zusammenkleben von Blutplättchen verhindern. Ein Thrombozytenaggregationshemmer ist ASS. Fast alle Patienten mit koronarer Herzkrankheit, einschließlich derjenigen, die einen Herzinfarkt hatten, werden für den Rest ihres Lebens mit ASS behandelt. Eine zweite Art von Thrombozytenaggregationshemmer, ein sogenannter P2Y12-Hemmer, wird in der Regel über Monate oder Jahre zusätzlich zur ASS-Therapie verschrieben.
  • Vasodilatatoren: Wirken gefäßerweiternd

Ihnen werden die Medikamente verschrieben, das für Sie am besten geeignet ist, basierend auf Ihrem Risiko für Blutgerinnsel und Blutungen. Die Wahl der Art des Medikaments und die Dauer der Behandlung werden in Gesprächen mit Ihrem Behandler festgelegt.

Gängige Testmethoden bei Verdacht auf einen Herzinfarkt

Herzinfarkt-Patienten werden oft gebeten, sich einer Reihe von diagnostischen Tests und Verfahren zu unterziehen. Diese Tests sind wichtig und helfen Ihrem Arzt festzustellen, ob ein Herzinfarkt vorliegt, wie stark Ihr Herz geschädigt wurde sowie ob und welchen Grad der koronaren Herzkrankheit (KHK) Sie haben. Eine KHK ist oft der Auslöser für einen Herzinfarkt. Die Tests helfen dem Arzt festzustellen, welche Behandlung und welche Änderungen des Lebensstils Ihr Herz gesund erhalten und schwerwiegende zukünftige medizinische Ereignisse verhindern können.

Es gibt „nicht-invasive“ und „invasive“ diagnostische Tests. Invasive Verfahren können das Einführen eines Schlauchs, eines Geräts oder eines Endoskops beinhalten. Nicht-invasive diagnostische Tests dienen der Bildgebung, ohne dass Geräte in den Körper eingeführt werden müssen. [7]

 

Standard

Elektrokardiogramm (EKG): Dieses ist meist der erste Test, der zur Diagnose eines Herzinfarkts durchgeführt wird. Das EKG zeichnet elektrische Signale des Herzens auf. Klebepflaster (Elektroden) werden auf Brust und Gliedmaßen des Patienten geklebt. Die Signale werden als Wellen aufgezeichnet, die auf einem Monitor angezeigt oder auf Papier ausgedruckt werden. Da ein verletzter Herzmuskel elektrische Impulse nicht normal leitet, kann das EKG zeigen, dass ein Herzinfarkt stattgefunden hat oder im Gange ist.

Blutuntersuchungen: Bestimmte Stoffe treten nach einer Schädigung des Herzens durch einen Herzinfarkt langsam in Ihr Blut aus. Die Ärzte in der Notaufnahme werden Proben Ihres Blutes entnehmen, um diese Proteine oder Enzyme zu suchen.

 

Optional

Röntgenaufnahme des Brustkorbs: Ein Röntgenbild Ihres Brustkorbs ermöglicht es Ihrem Arzt, die Größe Ihres Herzens und seiner Blutgefäße zu überprüfen und nach Flüssigkeit in Ihren Lungen zu suchen.

Echokardiogramm: Schallwellen (Ultraschall) erzeugen Bilder des sich bewegenden Herzens. Mit diesem Test kann Ihr Arzt sehen, wie die Kammern und Klappen Ihres Herzens das Blut durch Ihr Herz pumpen. Ein Echokardiogramm kann helfen, zu erkennen, ob ein Bereich Ihres Herzens geschädigt ist.

Koronar-Katheterisierung (Angiogramm). Ein flüssiger Farbstoff wird durch einen langen, dünnen Schlauch (Katheter) in die Arterien Ihres Herzens injiziert. Der Katheter wird dafür durch eine Arterie, normalerweise in Ihrem Bein oder in der Leiste, zu den Arterien in Ihrem Herzen vorgeschoben. Der Farbstoff macht die Arterien auf dem Röntgenbild sichtbar und deckt Bereiche mit Verstopfungen auf.

Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztherapie (MRT) des Herzens: Diese Tests erstellen Bilder von Ihrem Herzen und Ihrer Brust. CT-Scans des Herzens verwenden Röntgenstrahlen. Die kardiale MRT verwendet ein Magnetfeld und Radiowellen, um Bilder Ihres Herzens zu erstellen. Bei beiden Tests liegen Sie auf einem Tisch, der in ein langes röhrenförmiges Gerät geschoben wird. Beide können verwendet werden, um Herzprobleme zu diagnostizieren, einschließlich des Ausmaßes von Schäden durch Herzinfarkte. [8]

Häufige Fragen, die sich Menschen nach einem Herzinfarkt stellen

Werde ich mich von meinem Herzinfarkt erholen?
Die Antwort ist höchstwahrscheinlich ja. Der Herzmuskel beginnt bald nach einem Herzinfarkt zu heilen. Normalerweise dauert es etwa acht Wochen, bis die Heilung abgeschlossen ist. Im geschädigten Bereich kann allerdings Narbengewebe zurückbleiben, das sich nicht so gut kontrahieren und pumpen kann wie gesundes Muskelgewebe. Wie stark die Pumpfunktion beeinträchtigt ist, hängt von der Größe und Lage des Narbengewebes ab. Die meisten Überlebenden eines Herzinfarkts leiden an einer koronaren Herzerkrankung (KHK). Sie sollten Veränderungen in ihrem Lebensstil vornehmen und möglicherweise Medikamente einnehmen, um einen zukünftigen Herzinfarkt zu verhindern. [7]

Warum gibt es häufig keine Vorwarnung?
Patienten mit beginnender oder fortschreitender Atherosklerose (Gefäßverkalkung) haben oft keine oder wenige Symptome. Wenn sich eine Koronararterie verengt und den Blutfluss einschränkt, erweitern sich manchmal andere nahe gelegene Blutgefäße, die das Herz versorgen, um dies zu kompensieren. Das könnte erklären, warum es keine Warnzeichen gibt. Ein solches Netzwerk von erweiterten nahegelegenen Blutgefäßen wird als Kollateralkreislauf bezeichnet und hilft dem Körper, einen Herzinfarkt weiter hinauszuzögern. Kollateralkreisläufe können sich aber auch nach einem Herzinfarkt entwickeln, um dem Herzmuskel bei der Erholung zu helfen.

Ist mein Herz dauerhaft geschädigt?
Das Ausmaß der Schädigung des Herzmuskels hängt von der Größe des Bereichs ab, der von der blockierten Arterie versorgt wurde, und der Zeit zwischen Blockierung und Behandlung. Der durch einen Herzinfarkt geschädigte Herzmuskel heilt, indem er Narbengewebe bildet. Das kann mehrere Wochen dauern. Auch diese Zeit hängt davon ab, wie groß das beeinträchtigte Areal ist und wie gut der Körper sich selbst heilen kann. Grundsätzlich ist das Herz ein sehr robustes Organ. Auch wenn ein Teil davon schwer verletzt wurde, arbeitet der Rest des Herzens weiter. Aber aufgrund der Schädigung kann Ihr Herz geschwächt sein und nicht mehr so viel Blut pumpen wie vorher. Mit der richtigen Behandlung und einer Änderung des Lebensstils nach einem Herzinfarkt lassen sich weitere Schäden begrenzen oder verhindern. [7]

Welche Behandlungen werde ich benötigen?
Zu den Behandlungen für Herzinfarktpatienten gehören Medikamente, Änderungen des Lebensstils und in einigen Fällen auch chirurgische Eingriffe. Ihr Arzt kann auch einige diagnostische Tests durchführen, um festzustellen, wie stark Ihr Herz geschädigt wurde und ggf. welchen Grad der koronaren Herzkrankheit Sie haben.

Wie lange sollte ich mich nach meinem Herzinfarkt schonen?
Ruhe ist nach einem Herzinfarkt wichtig. Aber genauso wichtig ist es, an Freizeitaktivitäten und sozialen Ereignissen teilzunehmen und anzufangen, körperliche Aktivität zu einem Teil des täglichen Lebens zu machen. In vielen Fällen empfehlen Ärzte den Betroffenen, sich mehr körperlich zu betätigen als vor dem Herzinfarkt. Besonders wichtig für Herzinfarktpatienten ist guter Schlaf. Und wenn Sie sich tagsüber müde fühlen, machen Sie ein Nickerchen oder eine kurze Pause. Herzpatienten sollten sich ausruhen, bevor sie zu müde werden.

Wann kann ich wieder zur Arbeit gehen?
Die meisten Herzinfarktpatienten können innerhalb von zwei Wochen bis drei Monaten wieder arbeiten, je nach Schwere des Infarkts. Ihr Arzt wird entscheiden, wann Sie wieder arbeiten können und ob Ihre derzeitige Tätigkeit für eine Person, die einen Herzinfarkt hatte, geeignet ist.

Ist es normal, sich so deprimiert zu fühlen?
Herzinfarktpatienten berichten über eine große Bandbreite an Emotionen, typischerweise für etwa zwei bis sechs Monate nach dem Ereignis. Depressionen sind ganz normal, ebenso wie Angst und Wut. Zum Beispiel haben viele jedes Mal, wenn sie einen kleinen Schmerz spüren, Angst, dass es wieder passieren wird. Angst, dass Sie sterben werden. Das ist normal und wird mit der Zeit vergehen. Manche sind wütend, dass dies passiert ist, und fühlen sich gereizt und haben eine „kurze Zündschnur“. Ressentiments sind nach einem Herzinfarkt normal. Versuchen Sie zu verstehen, dass Ihre Familie und Freunde genauso besorgt sind wie Sie selbst. Obwohl Depressionen nach einem Herzinfarkt normal sind, sollten Sie mit Ihrem Arzt und den Ihnen nahestehenden Personen über Ihre Gefühle sprechen. Besonders dann, wenn Schlaf oder Selbstwertgefühl beeinträchtigt sind oder wenn Sie Selbstmordgedanken haben. Scheuen Sie sich nicht, um Hilfe zu bitten. Mit einem vertrauensvollen Unterstützungsteam aus medizinischem Fachpersonal, Familie und Freunden geht die Genesung viel schneller.

Wie wird sich meine Familie fühlen?
Ihr Herzinfarkt hat wahrscheinlich einen großen emotionalen Einfluss auf Ihre Familie gehabt. Ihre Angehörigen fühlen sich vielleicht verängstigt, wütend, nachtragend oder sogar schuldig. Teenager sind besonders empfindlich und denken vielleicht, dass etwas, was sie getan haben, Ihren Herzinfarkt verursacht hat. Es ist für jeden besser, seine Gefühle offen auszusprechen. Lassen Sie die Gefühle nicht schwelen – das kann zerstörerisch sein. Wenn Sie glauben, dass eine Beratung Ihrer Familie helfen würde, besser mit Ihrem Herzinfarkt umzugehen, fragen Sie Ihren Arzt um Hilfe. Er kann sie an die entsprechenden Stellen verweisen.

Sind Brustschmerzen nach einem Herzinfarkt normal?
Wenn Sie einmal einen Herzinfarkt hatten, ist das Risiko für einen weiteren erhöht. Ein relativ typischer Schmerz bei einer Koronaren Herzkrankheit (KHK), die oft Ursache für einen Herzinfarkt ist, ist ein leichter Schmerz oder Druck in der Brust, der schnell wieder verschwindet. Er tritt typischerweise während oder direkt nach körperlicher Anstrengung, intensiven Emotionen oder einer schweren Mahlzeit auf. Jede andere Art von Schmerzen in der Brust sollten Sie mit Ihrem Arzt abklären. Es gibt Übungen und Medikamente, die helfen können, die Schmerzen zu lindern oder zu verhindern. Wenn Sie nicht wissen, ob es sich bei Ihren Brustschmerzen um Symptome einer KHK oder einen Herzinfarkt handelt, rufen Sie den Notarzt.

Warum ist eine kardiale Rehabilitation wichtig?
Eines der besten Dinge, die Sie für sich selbst tun können, ist die Teilnahme an einem kardiologischen Rehabilitationsprogramm. Hier lernen Sie alles, was Sie brauchen, um gesund zu werden und zu bleiben. Rehabilitationsprogramme werden medizinisch überwacht, um Ihnen zu helfen, Ihre Gesundheit zu verbessern, z. B. durch Bewegungstraining, Schulung und Beratung zur Stressreduzierung. Diese Programme finden oft in einem Krankenhaus mit einem Rehabilitationsteam oder mit Hilfe Ihres Arztes, einer Krankenschwester, eines Ernährungsberaters oder anderer medizinischer Fachkräfte statt.

Warum sind Änderungen des Lebensstils wichtig?
Eine Änderung des Lebensstils ist eines der wichtigsten Dinge, die Patienten tun können, um einen weiteren Herzinfarkt, eine Herzerkrankung oder einen Schlaganfall zu verhindern. Hören Sie auf zu rauchen, machen Sie geeigneten Sport und ernähren Sie sich gut.

Was ist mit Sex nach einem Herzinfarkt?
Die meisten Menschen können innerhalb weniger Wochen nach der Genesung von einem Herzinfarkt ihr gewohntes Sexualverhalten wieder aufnehmen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, um zu entscheiden, was für Sie sicher ist. [9]

Herzinfarkt bei Frauen

2019 starben mehr Frauen an ischämischen Herzkrankheiten als an Brustkrebs (52.550 vs. 18.519), zudem erlagen 18.361 weitere Frauen einem akuten oder rezidivierenden Myokardinfarkt. [10]
Symptome, die laut einer Studie bei Frauen 1 Monat vor einem Herzinfarkt auftraten: 1. Müdigkeit, 2. Schlafstörungen, 3. Kurzatmigkeit. Nur ca. 30% berichteten über Beschwerden im Oberkörper. [11]
Typische Beschwerden im Anfangsstadium von Herzerkrankungen bei Frauen sind [12]:

  • Kurzatmigkeit
  • Müdigkeit
  • Körperliche Schwäche
  • Schlafstörungen
  • Beschwerden im Oberbauch

Frauen berichten anders als Männer oft erst auf Nachfrage auch von anderen Symptomen, wie Druck- oder Engegefühl in der Brust nach körperlicher Belastung, in stressigen Situationen, bei Kälte oder nach üppigen Mahlzeiten. Zudem treten diese Beschwerden nur bei rund 40-60% der Frauen vor einem Infarkt auf. [12]

So kann man einem Herzinfarkt vorbeugen [13]

Diese 8 Schlüsselfaktoren können Ihnen helfen, Ihr Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall zu senken, wenn Sie noch nie einen hatten. Und sie können Ihnen helfen, mit Ihrem Gesundheitsteam (Ärzte, Krankenschwestern, Apotheker, Ernährungsberater und andere Fachleute) einen wirksamen Präventionsplan zu erstellen.

1. Bestimmen Sie Ihr Risiko
Wenn Sie zwischen 40 und 75 Jahre alt sind und noch nie einen Herzinfarkt oder Schlaganfall hatten, können Sie Tests nutzen, um Ihr Risiko für ein kardiovaskuläres Ereignis in den nächsten 10 Jahren abzuschätzen. Diese werden im Internet auf verschiedenen Seiten kostenlos angeboten. Bestimmte Faktoren können Ihr Risiko erhöhen, wie z. B. Rauchen, Nierenerkrankungen oder eine familiäre Vorbelastung mit Herzerkrankungen. Die Kenntnis Ihrer Risikofaktoren kann Ihnen und Ihrem Ärzteteam helfen, den besten Behandlungsplan für Sie auszuwählen. Viele Risikofaktoren können durch Änderungen des Lebensstils verbessert werden.

2. Ernähren Sie sich gesund
Konzentrieren Sie sich bei Ihrer Ernährung auf Gemüse, Obst, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse, pflanzliche Proteine, magere tierische Proteine und Fisch. Vermeiden Sie stark verarbeitete Produkte, gesüßte Getränke, zu viel Natrium oder gesättigte Fettsäuren oder sog. Transfette. Achten Sie auf die Nährwertangaben bei verpackten Lebensmitteln.

3. Seien Sie körperlich aktiv
Bewegen Sie sich (mehr). Das ist eine der besten Möglichkeiten, um gesund und fit zu bleiben, sowie Krankheiten vorzubeugen. Erwachsene sollten sich mindestens 150 Minuten pro Woche mit mäßiger Intensität oder 75 Minuten mit starker Intensität bewegen. Wenn Sie bereits aktiv sind, können Sie Ihre Intensität erhöhen, um noch mehr Vorteile zu erzielen. Wenn Sie jetzt nicht aktiv sind, fangen Sie einfach damit an, weniger zu sitzen und sich mehr zu bewegen.

4. Achten Sie auf Ihr Gewicht
Bleiben Sie bei einem für Sie gesunden Gewicht. Das können Sie anhand des Body-Mass-Index (BMI) überprüfen. Dafür gibt es viele Rechner im Internet. Versuchen Sie Ihr Gewicht zu reduzieren, wenn Sie übergewichtig sind. Beginnen Sie damit, weniger Kalorien zu essen und sich mehr zu bewegen. Wenn Sie Hilfe benötigen, sprechen Sie mit Ihrem medizinischen Team über einen Plan zur Gewichtsreduktion.

5. Leben Sie möglichst rauchfrei
Wenn Sie nicht rauchen, dampfen oder Tabakprodukte verwenden, fangen Sie niemals damit an. So etwas wie ein sicheres Tabakprodukt gibt es nicht. Wenn es für Sie eine Herausforderung ist, mit dem Rauchen oder dem Tabakkonsum aufzuhören, bitten Sie Ihr Team um Hilfe, um die Gewohnheit mit bewährten Methoden loszuwerden. Tauschen Sie nicht einfach eine Tabakquelle gegen eine andere aus. Und versuchen Sie auch, Passivrauchen zu vermeiden.

6. Behandeln Sie Ihre Krankheiten
Wenn Sie an Erkrankungen leiden, die ein erhöhtes Risiko darstellen, ist es sehr wichtig, dass Sie mit Ihrem Gesundheitsteam zusammenarbeiten und Ihren Lebensstil ändern. Zu diesen Krankheiten zählen u.a. Bluthochdruck (Hypertonie), ein hoher Cholesterinspiegel, hoher Blutzucker oder Diabetes. Viele Erkrankungen lassen sich durch eine bessere Ernährung, mehr Bewegung, Gewichtsabnahme und Tabakentwöhnung vermeiden oder in den Griff bekommen.

7. Nehmen Sie Ihre Medizin
Wenn Sie an einer Krankheit leiden, verschreibt Ihnen Ihr Arzt möglicherweise Statine oder andere Medikamente, die helfen, Cholesterin, Blutzucker und Blutdruck zu kontrollieren. Nehmen Sie alle Medikamente wie vorgeschrieben ein. Nehmen Sie jedoch kein ASS zur Vorbeugung ein, es sei denn, Ihr Arzt rät Ihnen dazu. Wenn Sie noch nie einen Herzinfarkt oder Schlaganfall hatten, hilft Ihnen ein tägliches ASS möglicherweise überhaupt nicht und könnte Probleme verursachen, einschließlich des Risikos von Blutungen. Wenn Sie bereits einen Herzinfarkt oder Schlaganfall hatten, möchte Ihr Arzt vielleicht, dass Sie eine niedrige Dosis ASS einnehmen, um Ihr Risiko für einen weiteren zu verringern.

8. Seien Sie ein Teamplayer
Ihr Gesundheitsteam kann Ihnen helfen, Ihr Risiko für eine Herzerkrankung oder einen Schlaganfall zu senken, um ein längeres und gesünderes Leben zu führen. Arbeiten Sie gemeinsam an Ihrem Präventionsplan. Stellen Sie Fragen und sprechen Sie offen über alle Herausforderungen, die sich Ihnen bei dem Versuch, gesunde Veränderungen vorzunehmen, stellen könnten. Stress, Schlaf, psychische Gesundheit, familiäre Situationen, Tabakkonsum, Zugang zu Nahrungsmitteln, soziale Unterstützung und andere Themen können Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden beeinflussen.

9. Leben Sie heute gut für ein gesünderes Morgen
Ein gesunder Lebensstil ist der beste Weg, um viele Herz- und Gehirnerkrankungen zu verzögern oder zu vermeiden. Das bedeutet, aktiv und fit zu sein, sich gesund zu ernähren, auf Tabak zu verzichten und Erkrankungen zu behandeln, die Ihr Risiko erhöhen können. Übernehmen Sie die Verantwortung für Ihre Gesundheit. Holen Sie sich Tipps, Hilfsmittel und Inspirationen, um Änderungen vorzunehmen und gesunde Gewohnheiten zu schaffen, die Sie Ihr Leben lang beibehalten können.

Herzinfarkt oder Panikattacke

Das ist eine schwierige Frage, die sich viele Menschen – und ihre Ärzte – jedes Jahr stellen. Denn Schmerzen in der Brust können neben einem Herzinfarkt auch von anderen Erkrankungen herrühren. Zum Beispiel treten Brustschmerzen auch bei Problemen mit der Bauchspeicheldrüse, der Lunge oder eben bei Panikattacken auf. [5]

Panikattacken entstehen, wenn Stresshormone die „Kampf-oder-Flucht“-Reaktion des Körpers auslösen, was oft zu Herzrasen, Brustschmerzen und Kurzatmigkeit führt. Bei den meisten Herzinfarkten führt der Verschluss einer Koronararterie zu den gleichen Symptomen.

Einer der Hauptunterschiede zwischen den beiden ist, dass ein Herzinfarkt oft bei körperlicher Anstrengung auftritt, während sich eine Panikattacke oft in Ruhephasen zeigt. Wenn die Arbeitsbelastung des Herzens zunimmt, z. B. beim Schneeschaufeln oder Treppenlaufen vor allem bei Menschen, die sich nicht routinemäßig körperlich anstrengen, ist ein Herzinfarkt wahrscheinlicher.

Ein weiterer Unterschied ist die Dauer: Panikattacken klingen meist allmählich ab und viele sind nach 20 Minuten vorüber. Ein Herzinfarkt hingegen dauert oft deutlich länger an und kann sich mit der Zeit verschlimmern.

Im Zweifelsfall sollten Sie immer sofort einen Arzt aufsuchen. Es ist wichtig, die Symptome nicht zu bagatellisieren, da die Situation schnell eskalieren kann. Zögern Sie niemals, den Notruf 112 zu wählen.

Wenn festgestellt wird, dass es sich bei den Symptomen um eine Panikattacke handelt, stehen eine Reihe von Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Dazu gehören integrierte Therapien, die sich auf Stressbewältigung und Entspannungstechniken konzentrieren, wie z. B. Meditation, Akupunktur, Yoga und Tai-Chi.

Auch eine Cardisiographie kann beruhigend wirken, weil sie hilft, Herz-Vorsorge zu betreiben. Diese Methode beschreiben wir hier ausführlich.

Diese Tabelle stellt die unterschiedlichen Symptome bei Herzinfarkten und Panikattacken gegenüber: [14]

Aufschluss über typische und untypische Zeichen für einen Herzinfarkt gibt folgende Tabelle: [5]

Herzinfarkt Panikattacke
Schmerz und Druck in der Brust Erhöhte oder rasende Herzfrequenz
Allmähliches Auftreten des Schmerzes im Laufe einiger Minuten Plötzlich auftretende, stechende Schmerzen, die nur wenige Sekunden andauern
Plötzliches Auftreten während oder nach körperlicher Aktivität (z. B. Treppensteigen oder Schneeschaufeln) Plötzliches Auftreten oder Auftreten bei extremem Stress oder Angstzuständen
Schmerzen, die in den Arm, den Kiefer oder die Schulterblätter ausstrahlen Schmerzen, die mit der Zeit besser werden
Schmerzen und Symptome, die sich mit der Zeit verschlimmern Symptome, die innerhalb von 20 bis 30 Minuten abklingen
Beinahe Ohnmacht Kribbeln in den Händen
Übelkeit und Erbrechen Schwitzen und Kurzatmigkeit
Schwitzen und Kurzatmigkeit

 

Der Einsatz der Cardisiographie

Das Herz ist ein wichtiges Organ. Mit 100.000 Schlägen pro Tag erbringt es jeden Tag Höchstleistungen. Herzerkrankungen ziehen den gesamten Körper in Mitleidenschaft. Statistisch gesehen arbeitet bei 33% der Männer und 20% der Frauen das Herz nicht so, wie es sollte.

Abklärung

Abklärung der kardialen Situation bei undefinierten Beschwerden, wie Atemnot, Müdigkeit oder Rückenschmerzen, sowie vor einer Anästhesie

Vorsorge-Checkups

Regelmäßige Medizin-/ Vorsorge-Checkups, z. B. vor sportlichen Ereignissen, längeren Reisen, nach Infektion mit COVID-19, etc.

Verdacht

Verdacht auf strukturelle Herzerkrankungen, Arrythmien oder KHK/Ischämie

Unser Experte

Priv. Doz. Dr. med. Sotirios Spiliopoulos war stellvertretender Direktor der Klinischen Abteilung für Herzchirurgie der Medizinischen Universität Graz. Die Schwerpunkte des zurzeit am Niederrhein praktizierenden Kardiochirurgen sind die Prävention und Therapie Kardiovaskulärer Erkrankungen.

Priv. Doz. Dr. med. Sotirios Spiliopoulos

Quellen

  1. Pschyrembel Online: Herzinfarkt, abgerufen am 8.2.2021.
  2. NDR: Infarkt ohne Schmerzen: Herz in Gefahr, Link: https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Herzinfarkt-Symptome-erkennen-und-richtig-handeln,herzinfarkt106.html, abgerufen am 23.2.2021.
  3. Deutsche Herzstiftung: Herzinfarkt rechtzeitig erkennen: Auf diese Anzeichen sollten Sie achten, Link: https://www.herzstiftung.de/infos-zu-herzerkrankungen/herzinfarkt/anzeichen, abgerufen am 16.2.2021.
  4. https://www.outcomes-umassmed.org/
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